Datenschutzerklärung
Die nachfolgende Datenschutzerklärung gilt für die Nutzung meines Online-Angebots www.evas-radierungen.de
(nachfolgend „Website“).
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personenbezogenen Daten geschieht unter Beachtung der geltenden datenschutzrechtlichen
Vorschriften, insbesondere der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
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Verantwortlich für die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung Ihrer personenbezogenen Daten im
Sinne von Art. 4 Nr. 7 DSGVO ist
Dr.Eva-Maria Schaarschmidt-Kohl, St. Ingberter Straße 85, 66399 Mandelbachtal. Sofern Sie der Erhebung, Verarbeitung oder Nutzung Ihrer Daten durch uns nach Maßgabe dieser Datenschutzbestimmungen insgesamt oder für einzelne Maßnahmen widersprechen wollen, können Sie Ihren Widerspruch an die Verantwortliche richten.
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Kurzinformationen zur Radierung
1. Kaltnadel
Mit einer Radiernadel wird die Zeichnung in die Metallplatte geritzt. Dabei hebt die Radiernadel nicht das überschüssige Metall als Span heraus, sondern drängt es zur Seite. Dadurch entsteht ein Grat. Im Druck erscheint der Strich weich, „ausgefranst“ und breit. Roulette, Stahlbürste, Schmirgelpapier sind weitere Möglichkeiten zur Bearbeitung der Platte.
2. Mezzotinto (Schabekunst)
Dies ist ein mechanisches Verfahren, um Vertiefungen in einer Metallplatte zu erzielen. Werkzeuge sind das Mezzotintomesser und der Dreikantschaber mit Glätter. Das Mezzotintomesser ist ein Wiegeeisen mit bogenförmiger feingezahnter Schneide. Es muss mit Druck in senkrechter, waagerechter und diagonaler Richtung über die Metallplatte geführt werden, um eine sehr raue Oberfläche zu erzielen. Das Motiv wird anschließend mit dem Dreikantschaber unterschiedlich stark herausgeschabt. Besonders lichte Stellen werden mit dem Glätter erzielt. Dadurch entstehen die Hell- und Dunkelwerte des Motivs.
Alternativmöglichkeiten der Plattenvorbereitung sind: Aquatinta, Sandstrahlen, grobes Sandpapier, geprägte Platten (Handel). Nachteile: es wird nur annähernd die Wirkung von Mezzotinto erzielt.
3. Strichätzung
Hierzu wird eine polierte und entfettete Metallplatte mit einer säurefesten Schicht Asphaltlack (Ätzgrund) gleichmäßig überzogen. Mit einer Radiernadel werden die Linien einer Zeichnung auf diese so vorbehandelte Platte dergestalt aufgetragen, dass die Nadelspitze den Ätzgrund durchdringt und das Metall freilegt, ohne es zu verletzen. Danach wird die Platte einem Säurebad ausgesetzt. Die Säure greift das Metall dort an, wo die Radiernadel den Ätzgrund freigelegt hat. So entsteht auf der Platte ein von der Säure graviertes Strichbild. Der Ätzgrund wird entfernt, die Platte mit Druckfarbe überzogen und reingewischt. Das heißt, nur in den eingeätzten Linien verbleibt die Farbe, die mittels Tiefdruck auf das vorher angefeuchtete Büttenpapier übertragen wird.
4. Aquatinta
Im Gegensatz zur Strichätzung werden bei der Aquatinta Flächen unterschiedlicher Grau- bis Schwarztöne erzielt. Diese Technik beruht darauf, säurefesten Staub (z.B. Kolophonium) so auf die Metallplatte aufzubringen und einzubrennen, dass jedes einzelne Korn bei der Ätzung das unter ihm befindliche Metall schützt. In den Zwischenräumen, die sich so gebildet haben, kann die Säure das Metall angreifen. Mit der Ätzdauer kann die Tiefe und somit die Stärke des darauf folgenden Farbauftrages bestimmt werden.
5a. Aussprengtechnik (reservage)
Mit einer mit schwarzer Tusche gefärbten gesättigten Zuckerlösung wird das Motiv auf eine entfettete Metallplatte aufgetragen. Danach wird die Platte mit Ätzgrund überzogen. In heißem Wasser quillt die Zuckertusche auf und „sprengt“ förmlich den darüber liegenden Ätzgrund ab, so dass diese freigelegten Flächen mittels Aquatinta-Behandlung von der Säure angegriffen werden können.
5b. Negative Aussprengtechnik (reservage)
Die Arbeitsweise ist wie oben, aber ohne die Platte mit Ätzgrund zu überziehen, sondern sie wird sofort mit Kolophonium bestäubt, das dann festgeschmolzen wird (Aquatinta). Die danach „abgesprengten“ Flächen bleiben so ohne Korn, so dass dort die Säure nicht angreifen kann. Beim Druck bleiben diese hell, und nur die Umgebung der Zuckertusche-Zeichnung ist dunkel.
6. Weichgrund (vernis mou)
Hierzu wird anstatt eines harten Ätzgrundes auf die Metallplatte ein weicher Ätzgrund aufgetragen. Auf diesen weichen Grund wird ein dünnes Zeichenpapier aufgelegt und die Zeichnung durchgedrückt.
Es können auch andere Strukturen (Blätter, Federn, Gräser u.a.) angedrückt werden. Wo der Druck den Ätzgrund berührt, heftet sich dieser an dessen Unterseite und wird mit ihm abgehoben, so dass auf der Metallplatte das Abbild der Zeichnung oder der anderen Strukturen freigelegt ist. Das anschließende Säurebad ätzt die so freigelegten Partien.
7. Hoch-Tiefdruck
Bei dieser Kombination zweier verschiedener Drucktechniken wird zuerst eine Strichätzung als Tiefdruck gedruckt, wobei die Position der Druckplatte auf dem Drucktisch genau eingezeichnet wird und das Druckblatt für den zweiten Druck in der Presse eingespannt bleibt. Danach wird die Druckplatte gereinigt und mit einer Farbwalze so eingefärbt, dass die geätzten Linien der Druckplatte farbfrei bleiben. Nun erfolgt bei entspannter Presse der zweite Druck als Hochdruck mit einer minimalen Verschiebung der Platte.
Die genannten Techniken können einzeln oder kombiniert angewandt werden. Für Farbradierungen werden zwei oder mehrere Platten (je Farbe eine Platte) benötigt.
8. Signatur
Die Radierungen werden nicht innerhalb der Platte, sondern auf den Drucken mit Bleistift signiert. Das ist der Beweis für eine Originalgrafik. Neben der Signatur werden bei einer Serie die einzelnen gedruckten Blätter nummeriert. Besteht die Auflage z.B. aus 20 Drucken, so werden diese in ihrer Druckreihenfolge von 1/20 bis 20/20 gekennzeichnet. Vor dieser Auflage werden üblicherweise von dem Künstler selbst einige Abzüge (ca. 10% der Serie) gemacht. Diejenigen, die bereits zufriedenstellend ausfallen, tragen den Vermerk E.A. oder é.a. (épreuve d’artiste). Mit E.E. oder é.é. (épreuve d’état), auch é.e. (épreuve d’essai) werden Probedrucke (Zustandsdrucke) gekennzeichnet, die Zwischenstufen in der Bearbeitung sind.
Presseresonnanz
Das Foto zeigt die Ausstellungseröffnung in der Galerie in der Aula am 10.6.2018
Saarbrücker Zeitung 9.1.2017
Mit Liebe für die Kunst, für Asien und für „Damai“
Künstlerin Eva-Maria Schaarschmidt-Kohl liebt an Indonesien „eine Nähe, die mir auch im Saarland immer wieder begegnet“
Heckendalheim. Von außen wirkt das Haus von Eva-Maria Schaarschmidt-Kohl in Heckendahlheim wie ein kleines, eher unscheinbares Arbeiterbauernhaus aus dem späten 19. Jahrhundert. Doch im Innern birgt es allerlei Überraschungen. An den Wänden im Erdgeschoss ziehen viele tolle Grafiken die ersten Blicke auf sich. Doch dann bleibt das Auge hängen an einer lebensgroßen Buddhafigur, die mit ihrer großen meditativen Ausstrahlung den Raum beseelt und geradezu überleitet zu einer wunderschönen geschnitzten Holztür mit asiatischem Dekor. Beide lassen eine große Affinität für Asien erahnen. Und in der Tat: Es sind die sichtbaren Zeichen eines bewegten Lebens, in dem der asiatische Inselstaat Indonesien eine große Rolle spielte. Eva Kohl, wie sie sich selbst der Kürze halber gerne nennt, trägt einen Dr. phil. Titel, denn sie promovierte im Fach Politische Wissenschaft
Ostasiens im Jahr 1985. Sie verbrachte drei Jahre ihres Lebens in dem fernen Land und spricht dessen Sprache so gut, dass sie sich noch immer fließend unterhalten kann. Selbst ihr Hund trägt einen indonesischen Namen, Damai, „das heißt Frieden“.
Doch wie kommt eine Frau, die 1945 auf der Flucht von Eberswalde bei Berlin geboren wurde,zu einem solch ungewöhnlichen Beruf? „Nach einer Banklehre und einem in Abendschulformabsolvierten Abitur wollte ich einfach das machen, was mich wirklich interessiert“, erzählt sie, und dass sicherlich auch die Zeit eine große Rolle spielte. „Ich erlebte die 68er hautnah mit, war politisch interessiert, aktiv und neugierig auf die Welt.“ So kam es, dass Eva Kohl sich an der Uni Heidelberg im Fachbereich Sinologie einschrieb, die indonesische Sprache erlernte und im Laufe des Promotionsstudienganges durch den exotischen Inselstaat reiste. „Ich bin viel rumgekommen in diesem wunderschönen Land. Es war zwar eine Zeit großer materieller Einschränkungen, aber auch eine riesige persönliche Bereicherung.“ Noch heute schwärmt sie von den freundlichen, herzlichen Indonesiern und von deren menschlicher Nähe. „Eine Nähe, die mir auch im Saarland immer wieder begegnet.“ Die ist denn auch mitverantwortlich dafür, dass sie nach dem Tod ihres Mannes Karl-Heinz Kohl St. Ingbert zwar verließ, doch sich gleich um die Ecke in Heckendahlheim niederließ. In diesem Haus mit dem urwaldartigen Garten, das mit einer noch größeren Überraschung aufwartet, wenn sich die indonesische Tür öffnet. Weil es dann die Treppe hinaufgeht, vorbei an vielen weiteren schönen Bildern, in ein riesiges, lichtdurchflutetes Künstleratelier mit Arbeitstischen, Staffeleien, einer Druckerpresse, Papieren, Farben, Blumen und vielem mehr, was eindrucksvoll vor Augen führt, dass sich Eva Kohl inzwischen einer neuen Leidenschaft widmet: der Kunst der Radierung. „Die Kunst ist das zentrale Thema meines letzten Lebensabschnitts“, sagt sie und das seit vielen Jahren. Seit sie 1992 einen ersten Radierkurs besuchte, dem im Laufe der Jahre viele weitere folgen sollten. Heute ist sie so versiert in den unterschiedlichen Techniken dieser grafischen Kunst, dass sie selbst Kurse der freien Kunstschule ARTefix leitet. Mehrere Male hat sie bereits erfolgreich ausgestellt und bewiesen, dass sie mit meisterhaftem Können und großer Experimentierfreude ans Werk geht und tolle, vielfach spielerisch einher kommende Grafiken fertigt, die ihres gleichen suchen.
Kürzlich zeigte Eva-Maria Schaarschmidt-Kohl eine Ausstellung unter dem Titel „Hintergründe“ in der Galerie im Forum in Homburg. Eva-Maria Schaarschmidt-Kohl reduziert ihren Namen gerne auf Eva Kohl. Ihr Faible für Indonesien und ihre neue Leidenschaft, die Radierung, lassen sich aber nicht in sieben Buchstaben zusammenfassen
SBZ, 6.08.2015